Zwei UNESCO-Preise für das RBZ und ein dickes Lob von der Ministerin
Bericht aus der Norddeutschen Rundschau vom 20. Januar 2014

Kreis Steinburg Das Regionale Bildungszentrum Steinburg darf sich zum Jahreswechsel über gleich zwei UNESCO-Preise freuen. Da ist Bildungsministerin Professor Dr. Waltraud Wende voll des Lobes: „Darauf können Sie stolz sein“, rief sie beim Neujahresempfang den beteiligten Schülern und Lehrkräften entgegen. Das RBZ, so sagte sie weiter, habe „eine Leuchtkraft für den ganzen Kreis“. Mehr noch: Die Strahlkraft geht bis nach Afrika.
Der Brückenschlag über die Kontinente ist gleich zwei Arbeiten zu verdanken, die sich mit nachhaltiger Entwicklung befassen. Im Rahmen einer EU-weiten Bildungskampagne sind die RBZ-Projekte „Wasser für Tansania“ und „Visionswerkstatt Power-House“ ausgezeichnet worden. Dafür darf das Bildungszentrum jetzt den Ehrentitel der Vereinten Nationen führen.
Ministerin Wende lobte insbesondere, dass die Projekte den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe böten. Sie untermauerte die Bedeutung mit dem Hinweis, dass der Weltkonzern Nestlé Wasserrechte aufkaufte, während „das kleine RBZ in Itzehoe“ sich um die Versorgung der Menschen in ärmsten Regionen kümmere.
Die Auszeichnung war auch der Anlass, den Neujahresempfang von Stadt und Kreis diesmal ins RBZ zu verlegen. Ein volles Haus unterstrich die Wertschätzung von Vertretern aus Politik und Gesellschaft für die Einrichtung am Juliengardeweg. Schüler und Lehrkräfte nutzten die Gelegenheit, um die preisgekrönten Projekte vorzustellen; die Besucher ließen sich gern informieren. Und so erläutert Schüler Timo Schikore das Projekt „Wasser für Tansania“: „Die Projektgruppe aus zahlreichen Lehrern und Schülern plant nach der erfolgreichen Installation einer Solaranlage im letzten Frühjahr auf der Kimunaku-Schule in dem kleinen Dorf Mrimbo ein weiteres Projekt. Nun soll es, nachdem im letzten Jahr eine kontinuierliche Stromversorgung geschaffen wurde, an die Trinkwasserversorgung der Schule gehen. Wenn die Errichtung einer solchen Anlage mit einer Zisternkapazität von 75.000 Litern klappt, dann könnte nicht nur die Schule von sauberem und gesundem Regenwasser profitieren, sondern auch das ganze Dorf Mrimbo.“
Der geplante Aufbau dieser noch recht kleinen Anlage soll planmäßig am kommenden Donnerstag beginnen und etwa zwei Wochen dauern. Der Grund, warum sich Schüler und Lehrer zu einer solchen Gruppe verschiedener Fachgebiete zusammengeschlossen haben: Sie wollen die Bildungs- und Lebensverhältnisse in einem so armen Land verbessern. Dazu noch einmal Ministerin Wende: „Nachhaltige Entwicklung ist eines der wichtigsten Bildungsthemen unserer Zeit.“

 

Projekte für die Zukunft: Auszeichnung für Bildungszentrum
Bericht aus der Norddeutschen Rundschau vom 16. Dezember 2013

Itzehoe Sie sorgen für Strom- und Wasserversorgung in Tansania und entwickeln energieoptimierte Häuser für Norddeutschland. Jetzt dürfen sich Schüler und Lehrer am Regionalen Bildungszentrum (rbz) sowie beteiligte Unternehmen über eine Auszeichnung freuen: Die Projekte „Tansania – Zukunft durch Sonne“ und die Visionswerkstatt „Power-House“ wurden von der Deutschen Unesco-Kommission ausgezeichnet. Urkunde, Stempel und Fahnen, die dem rbz „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bescheinigen, wurden in einer Feierstunde in Frankfurt/Main überreicht.
Der Verein „Tansania – Zukunft durch Sonne“ entstand aus einer Schüler-Arbeitsgemeinschaft heraus und umfasst derzeit etwa 20 Schüler aus allen Bereichen der schule. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Entwicklungshilfe in einer Sekundarschule im tansanischen Ort Mrimbo zu leisten. Nachdem dort im Jahr 2012 eine Photovoltaik-Anlage aufgebaut und damit eine verlässliche Energiezufuhr sichergestellt wurde, werden 15 Schüler und fünf Lehrer des rbz im Januar erneut nach Afrika reisen. Mit Unterstützung dortiger Bauunternehmen werden sie eine Zisterner Speicherung vom Regenwasser bauen.
„Hilfe zur Selbsthilfe“ sei ein wesentlicher Bestandteil des Projektes, so Lehrer Wolfgang Jakobeit. Durch den Bau der Zisterne in Verbindung mit einer Trinkwasseraufbereitung könne eine kontinuierliche Versorgung für die Schule geschaffen werden.
„Ich möchte gern helfen, selbst mit anpacken und die Lebensweise in Tansania kennen lernen“, sagte Peter von Osten, Schüler im kaufmännischen Bereich. „Zwei Jahre Vorbereitung haben wir für das Trinkwasser-Projekt gebraucht und wurden von zahlreichen hiesigen Firmen finanziell unterstützt“, erzählte Robert Bratsch, Fachrichtung Bautechnik.
Bei dem zweiten ausgezeichneten Projekt, der Visionswerkstatt „Power-House“, handelt es sich um eine Kooperation zwischen rbz und der Gesellschaft für Technologieförderung Itzehoe mbH (IZET). Das Praxisprojekt ist als Wettbewerb angelegt und richtet sich an Auszubildende zum technischen Assistenten für regenerative Energietechnik und Energiemanagement. Ziel ist es, Visionen für Gebäude mit optimaler Energiebilanz zu entwickeln. Um die theoretischen Kenntnisse über regenerative Ideen in den Praxisbezug zu setzen, erhalten die Schüler Unterstützung von Mentoren aus der regionalen Wirtschaft. „Das Projekt ist gelungen“, sagte Lehrer Jens Stüdemann. Unter anderem mit Eis beheizte oder mit Algen umhüllte Gebäude sind bereits preisgekrönt. Die zweite Runde folgt ab Februar.
Schulleiter Klaus-Peter Teske zeigt sich beeindruck. „Das sind Visionen für die nächsten 50, wenn nicht gar 100 Jahre“, meinte er anerkennend. „Sie werden weit, weit vor gedacht und mit ganz kleinen Bausteinen gefüllt.“ Er hält es für möglich, auch die Stadt oder den Kreis mit in den Wettbewerb einzubringen.