Einheitenzertifizierung und Anlagenzertifizierung

Was ist eine Erzeugungseinheit (EZE)?

Die Erzeugungseinheit ist der einzelne PV/Speicher-Wechselrichter, die einzelne Windenergieanlage oder ein einzelnes BHKW. Diese Einheiten gehören zu einem bestimmten Typ, welcher über ein sogenanntes Einheitenzertifikat verfügen muss, um für den Anschluss an das öffentliche Netz zugelassen zu werden. Daher müssen Hersteller von Einheiten die Netzkonformität eines Typs durch das Einheitenzertifikat nachweisen.

Was ist eine Erzeugungsanlage (EZA)?

Die Erzeugungsanlage umfasst nicht nur die verbauten Erzeugungseinheiten sondern auch das Parknetz vom Netzanschlusspunkt (entspricht i.d.R. der Eigentumsgrenze zum Energieversorger) bis zu den jeweiligen Einheiten inklusive Verkabelung, Transformatoren, Schutzeinrichtungen und Regelungssystemen. Um den Netzanschluss zu erhalten und die Vergütung zu sichern, muss der Anlagenbetreiber ein Anlagenzertifikat vorweisen, welches die elektrischen Eigenschaften und die Netzkonformität der gesamten Anlage bescheinigt.

Was bedeutet Zertifizierung?

Die Zertifizierung von Einheiten und Anlagen dient der Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen in das Stromnetz. Sie geht auf die sogenannte BDEW Mittelspannungsrichtlinie 2008 zurück, welche den Anschluss und Parallelbetrieb von Energieerzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz reguliert. Sie soll in Verbindung mit der FGW TR 8 sicherstellen, dass Windkraftanlagen, Verbrennungskraftmaschinen sowie Photovoltaikanlagen und Speicher für den Anschluss an das öffentliche Stromnetz gewisse Anforderungen erfüllen und das Netz stützen können.

Nicht nur für Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz gilt die Zertifizierungspflicht, sondern auch Anlagen am Hoch- und Höchstspannungsnetz müssen regulatorische Auflagen erfüllen. Außerdem gibt es neben der Zertifizierung von Einheiten und Anlagen auch die Komponentenzertifizierung, welche die elektrischen Eigenschaften zum Beispiel von Anlagenreglern nachweist.

Wer darf Zertifikate ausstellen?

Die Ausstellung von Zertifikaten für Einheiten, Anlagen und Komponenten ist akkreditierten Stellen vorbehalten. Die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH bestätigt der Stelle die Kompetenz nach DIN EN ISO/IEC 17065 zur Durchführung von Zertifizierungen und Dienstleistungen im Bereich der Netzintegration. Auf der Akkreditierungsurkunde wird der Akkreditierungsbereich festgehalten.

Die Einheitenzertifizierung

Die Einheitenzertifizierung soll sicherstellen, dass die gefertigten Einheiten auch tatsächlich für den Betrieb am Mittel-, Hoch- und Höchstspannungsnetz geeignet sind. Bevor Sie als Betreiber ein Anlagenzertifikat für Ihre Erzeugungsanlage erhalten können, muss zwingend das Einheitenzertifikat vorliegen. Eine Ausnahme bildet das sogenannte Einzelnachweisverfahren (lesen Sie hier mehr dazu).

Die Anlagenzertifizierung

Im Rahmen der Anlagenzertifizierung wird bereits in der Planungsphase einer Erzeugungsanlage geprüft, ob die Anlage die Anforderungen an die elektrischen Eigenschaften erfüllt. Bei positiver Bewertung der Planungsunterlagen wird das Anlagenzertifikat ausgestellt, welches Voraussetzung für einen dauerhaften Netzanschluss ist.

Die Vorlage eines Anlagenzertifikats ist für alle dezentralen Energieerzeugungsanlagen mit einer Anschlussleistung größer 135 kW an Mittelspannungsnetze vorgeschrieben.

Den Zertifizierungsprozess haben wir in einem kurzen Video für Sie veranschaulicht:

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Die Konformitätserklärung

Die EZA-Konformitätserklärung bestätigt die Umsetzung der im Anlagenzertifikat ausgewiesenen und bewerteten Eigenschaften der Anlage und schließt den Zertifizierungsprozess ab. Neben einer Vor-Ort-Begutachtung durch M.O.E. umfasst die Konformitätserklärung die Prüfung der Einstellungen an den Einheiten und den Nachweis von Regelungs- und Schutzfunktionen.

Die Komponentenzertifizierung

Auch einzelne Komponenten, die in Erzeugungsanlagen zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel Parkregler, verfügen über elektrische Eigenschaften, die es nachzuweisen gilt. Damit wird nicht nur die Anlagenzertifizierung erleichtert, sondern der Hersteller der Komponenten erhält eine Bescheinigung über die Eigenschaften und Funktionen und damit einen Qualitätsnachweis für sein Produkt. Mehr zum Thema finden Sie hier.

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Moeller Operating Engineering GmbH  (M.O.E.)

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Ausgezeichnet und zertifiziert

Akkreditiert als Zertifizierungsstelle nach DIN EN ISO/IEC 17065, Inspektionstelle nach DIN EN ISO/IEC 17020 und als Prüflabor nach DIN EN ISO/IEC 17025 von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS).
Ehemals empfohlen vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) und aktuell von der FGW e.V. – Fördergesellschaft Windenergie und andere Erneuerbare Energien.