Land fördert M.O.E. GmbH mit knapp 100.000 Euro

Bevor eine Windenergieanlage oder ein Windpark ans Netz gehen darf, muss unter anderem der Nachweis erbracht werden, dass es zu keinen Überschreitungen der Grenzwerte für die so genannten Oberschwingungen durch die Stromeinspeisung kommt.
Unter Oberschwingungen versteht man Abweichungen von der „normalen“ Sinuskurve des Stromnetzes bei 50 Hz. Die M.O.E. GmbH aus Itzehoe entwickelt nun ein Verfahren, mit dem sich entsprechende Oberschwingungen auf Basis realer Messwerte direkt am Netzanschlusspunkt berechnen und prognostizieren lassen. Das erleichtert den Anlagenbetreibern den gesetzlich vorgeschriebenen Nachweis und beschleunigt die endgültige Inbetriebnahme. Das Land Schleswig-Holstein fördert dieses Entwicklungsvorhaben mit 96.000 Euro.

Zum Hintergrund: Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima steht fest: Deutschland steigt aus der Kernenergie aus und setzt verstärkt auf regenerative Energien. Dabei stellen aber vor allem die Photovoltaik und die Windkraft die Stromnetze vor ein technisches Problem. Die moderne leistungselektronik in den Windenergieanlagen und Solarwechselrichter kann bei der Einspeisung ins Netz Oberschwingungen verursachen. Diese Oberschwingungen können bei den Verbrauchern für Fehlfunktionen, Ausfällen und sogar zur Zerstörung der Geräte führen. Je früher der Betreiber nachweisen kann, dass seine Windenergieanlage bzw. sein Windpark die gesetzlich tolerierten Oberschwingungen nicht überschreitet, desto schneller kann er seine Windenergie einspeisen. Mit einem besonderen Berechnungsverfahren will die M.O.E. GmbH den Anlagenbetreibern, Investoren und Planern bereits in der Planungsphase verlässliche Aussagen zu den zu erwartenden Oberschwingungen liefern. Dadurch könnten die Anlagen schneller zertifiziert und in Betrieb genommen werden.

„Die neuartige Berechnungsmethode wird die Planungs- und Anlagensicherheit bei der Installation von Windparks und ihre Integration in den Stromverbund deutlich erhöhen und beschleunigen“, erklärt Dr. Bernd Bösche, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH). Sollte sich das neue Verfahren als Standard etablieren, würde das der M.O.E. einen deutlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Zu den potenziellen Kunden zählen die Netzbetreiber wie E.ON Hanse, Hersteller von Windenergieanlagen wie REpower, die Betreiber von Windparks wie WKN Husum, aber auch Messinstitute oder externe Gutachter. Die M.O.E. GmbH will mit dem Vorhaben bis zum Jahr 2013 drei neue Arbeitsplätze im eigenen Unternehmen schaffen und fünf bestehende langfristig sichern. Außerdem sollen in externen Betrieben 24 Arbeitsplätze entstehen.

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