„Wir wollen damit Physik als Profilfach langfristig sichern und attraktiv gestalten“, sagt Schulleiter Frank Beckmann. Seit 2013 ist es der Schule gelungen, ein eigenes Physikprofil in der Oberstufe zu schaffen, weil die Anmeldezahlen entsprechend hoch waren. Das kommt aber nicht von ungefähr. „Wir haben einen Schwerpunkt auf das Thema regenerative Energien gelegt und gestaltet den Unterricht praxisbezogen und ortsnah“, erläutert der Schulleiter. Damit sollen Schüler für die Naturwissenschaften begeistert werden.
Ein Baustein in dem neuen Konzept ist der Bau des Energiehauses. Möglich wird dies durch die finanzielle Unterstützung der Technischen Akademie Nord und das Projekt LüttIng (kleiner Ingenieur). Letzteres Projekt wird gefördert vom Bildungsministerium des Landes und der Dr.-Petersen-Stiftung. An diesem Wettbewerb hatte sich das Gymnasium unter Leitung von Georg Peter beteiligt und so 5000 Euro gewonnen.
Mit dem hölzernen Energiehaus, das fünfmal fünf Meter groß ist, sollen Messungen zur Wärmedämmung an den Wänden gemacht werden. Damit nicht jedes Mal eine neue Wand erstellt werden muss, soll ein herausnehmbares Kastensystem für einen einfachen Wechsel sorgen. Im Chemieunterricht entstehen die unterschiedlichen Isolierungen deren Eigenschaften dann untersucht und gemessen werden.
Wie Beckmann sagt, ist das Energiehaus damit ab nicht fertig. Das nächste Projekt ist eine Kleinwind-Anlage, die angeschafft werden soll. „Wir wollen damit die Messungen vornehmen, die in der Theorie errechnet werden“, so der Schulleiter. Zudem soll auch die schon bestehende Fotovoltaik-Anlage mit eingebunden werden und die Geräte mit Strom versorgen.
In Zusammenarbeit mit Studenten der FHW in Heide und Ingenieuren von M.O.E. aus Itzehoe, die Klassifizierungen von PV- und Windkraftanlagen sowie BHKW machen, sollen die Schüler Wirkungsgrade der Anlagen ermitteln, die Einspeisung von Windenergie in das Stromnetz kennenlernen sowie Kostenplanung, Dokumentation und Präsentation übernehmen. Zudem plant Beckmann künftig das Energiehaus auch für Schüler, die an der Begabtenförderung teilnehmen, für Gruppen- oder Einzelprojekte zu öffnen.
Soweit ist es aber noch nicht: Neben den letzten Arbeiten am Dach fehlen noch die kompletten Elektroinstallationen.

Quelle: Marner Zeitung, 05.11.2014