Das Jahr 2050. Mindestens 80 Prozent der in Deutschland verbrauchten Energie kommen aus erneuerbaren Energien – für dieses Ziel arbeitet die Moeller Operating Engineering GmbH (M.O.E.) aus Itzehoe. Seit zehn Jahren gibt es das Unternehmen mit Sitz im Innovationszentrum Izet, und die bisherige Entwicklung beschreibt Firmengründer Jochen Möller mit zwei Worten: „Eine Erfolgsgeschichte.“

Energiewende heißt: Die Energie wird erneuerbar und CO₂-neutral erzeugt. Allerdings weht der Wind und scheint die Sonne nicht ständig. Das sei eine Herausforderung für die Stabilität der Netze, sagt Möller. Erzeugungsanlagen wie Windräder müssen in elektrischer und mechanischer Hinsicht überprüft werden – M.O.E. war im Jahr 2010 eines der ersten Unternehmen, das in Deutschland als Zertifzierungsstelle zugelassen wurde. Schon im folgenden Jahr waren Windparks mit einer installierten Leistung von einem Gigawatt begutachtet, die ersten 50 Aufträge für Zertifikate für Photovoltaik-Anlagen erteilt, und das junge Unternehmen hatte bereits Niederlassungen in Hamburg und Kiel.

Rasant ging das Wachstum weiter. M.O.E. begutachtete bald auch Blockheizkraftwerke/ Verbrennungskraftmaschinen und wurde dank neuer Akkreditierungen für ausländische Netzanschlussregeln auch international tätig in Ländern wie Spanien und Rumänien. Immer neue Dienstleistungen für die Branche kamen hinzu, 2014 beschäftigte Möller schon mehr als 80 Mitarbeiter.

Zwei Jahre später folgte ein weiterer von vielen Meilensteinen: Sowohl die Inspektionsstelle als auch das Prüflabor erhielten die Akkreditierung. „Damit garantiert M.O.E. seinen Kunden in jedem operativen Bereich – Zertifizierung, Messung und Inspektion – höchste Sachkompetenz und maximale Qualität“, betont Möller. Folgerichtig sind der 51-jährige Diplom-Ingenieur und seine Mitarbeiter maßgeblich beteiligt in vielen Gremien, die sich mit den Richtlinien für Netzintegration beschäftigen. Denn es brauche Standards, damit die Energiewende hochwertig und nachhaltig umgesetzt werde, sagt Möller. Die Expertise aus Itzehoe blieb nicht unbemerkt: M.O.E. ist beteiligt am Großforschungsprojekt NEW 4.0 für die norddeutsche Energiewende und holte die dazu gehörende Ausstellung ins Izet.

Aktuell sieht Möller sein Unternehmen in einer Phase der Konsolidierung. Die Mitarbeiterzahl schrumpfte auf gut 70, der Einbruch am Windmarkt kostete Arbeitsplätze.  Auch als „kleines Rädchen“ will M.O.E. deshalb der Politik die Sicht der Firma vermitteln:  „Wir versuchen zu beraten, wo es geht.“ Ganz klar sehe er die Zukunft für das Unternehmen in den erneuerbaren Energien, aber Möller stellt auch fest: „Es gibt noch viel zu tun, um die Energiewende zum Erfolgsmodell in Deutschland zu machen.“

Ab 2020 rechnet Möller wieder mit Wachstum bei M.O.E. – und zwar deutlich mit zehn Prozent pro Jahr. Der Windmarkt habe seinen Tiefstand erreicht und werde sich ab 2020 allmählich erholen. Zudem vergrößern zwei neue Entwicklungen das Geschäftsfeld für M.O.E. weiter. Seit Ende April müssen auch Erzeugungsanlagen ab einer Größe von mehr als 135 Kilowatt ein Anlagenzertifikat vorweisen, vorher lag die Grenze bei 1 Megawatt. Und das Prüflabor der Firma hat gerade eine erweiterte Anerkennung als Messstelle nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz erhalten. Jetzt kann M.O.E. nicht nur Geräuschmessungen für Windenergieanlagen anbieten, sondern auch für Gewerbebetriebe, Baugebiete und sogar Sport- und Freizeitanlagen. „Das ist ein weiterer Baustein zur Komplettierung der Dienstleistungen unseres Prüflabors“, freut sich Möller und stellt fest: „Das Wertvollste, was M.O.E. besitzt, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Fachkräftemangel kennt er dabei nicht: „Die Menschen engagieren sich lieber für das zukunftsweisende Thema Energiewende als für Kohle oder Kernenergie.“

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